Als Arbeitnehmer sucht man öfter nach Möglichkeiten, neben dem Gehalt noch weitere Einnahmen zu erzielen. Dabei werden vor allem auch Aktien und Anleihen besonders interessant, da du dadurch Geld anlegst und Zinsen und Dividenden erhältst. Diese Einnahmen werden auch Kapitalerträge genannt. Wir erklären dir hier, was Kapitalerträge sind und wie du diese versteuern musst.
Was sind Kapitalerträge?
Man redet dann von Kapitalerträgen, wenn du Erträge erzielst, die entstehen, wenn du dein Kapitalvermögen anlegst. Das bedeutet, dass du Kapitalerträge erzielst, wenn du als Anleger und Sparer Gewinne generierst, die nur durch die Nutzung des Geldes entstanden sind. Erzielst du Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne, so hast du Kapitalerträge. Auch Währungsgewinne zählen zu den Kapitalerträgen.
Kapitalerträge werden steuerlich als Einkünfte aus Kapitalvermögen betrachtet. Es wird deutlich, dass hierfür eine Steuerpflicht besteht.
Was sind Kapitalerträge im Privatvermögen?
Erzielst du Kapitalerträge, so musst du zwar Steuern bezahlen, sie unterliegen allerdings nicht dem Einkommensteuertarif. Mit der Abgeltungsteuer werden pauschal 25 Prozent angesetzt.
Was sind Kapitalerträge im Betriebsvermögen?
Genauso wie die Kapitalerträge im Privatvermögen können Kapitalerträge auch im Betriebsvermögen sein. In diesem Fall werden sie in der Gewinnermittlung erfasst. Dadurch werden sie normal mit der Körperschaftsteuer beziehungsweise Einkommensteuer versteuert. Solcher Erträge sind zu 60 Prozent steuerpflichtig und einbehaltene Steuerbeträge werden angerechnet. Betriebsausgaben sind zudem im selben Verhältnis abzugsfähig.
Wie sind Kapitalerträge zu versteuern?
Kapitalerträge unterliegen der Steuerpflicht und müssen versteuert werden. Hierfür wird die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent fällig. Vielleicht fragst du dich, was die Kapitalertragsteuer ist. Die Abgeltungssteuer hat im Jahr 2009 die Kapitalertragsteuer abgelöst, weswegen man heutzutage nur noch die Abgeltungssteuer verwendet. Zusätzlich werden gegebenenfalls auch die Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag fällig, sodass sich in vielen Fällen die Abgeltungssteuer auf rund 27 Prozent beläuft.
Wie kannst du Steuern sparen?
Grundsätzlich musst du deine Kapitalerträge versteuern. Auch hier gibt es einen Sparerpauschbetrag, durch den du steuerfreie Kapitalerträge erzielen kannst. Dieser Pauschbetrag liegt bei 801 EUR. Bei Verheirateten liegt dieser Pauschbetrag bei jährlich 1.602 EUR. Deine Kapitalerträge sind steuerfrei, wenn sich diese in diesem Rahmen befinden.
Was ist der Freistellungsauftrag für Kapitalerträge?
Die Abgeltungsteuer wird direkt von der entsprechenden Bank einbehalten und abgeführt. Durch einen Freistellungsauftrag kannst du der Bank somit mitteilen, dass du den Sparerpauschbetrag ausschöpfst.
Kannst du die Kapitalerträge auf Kinder übertragen?
Der Abgeltungssteuersatz ist für alle gleich hoch. Aus diesem Grund wurde die Übertragung der Kapitalerträge auf Kinder unattraktiver. Grundsätzlich würde es sich nicht lohnen, die Kapitalerträge auf ein Kind zu übertragen. Wenn du dich trotzdem dazu entscheidest, müssen bestimmte Regeln beachtet werden. Zunächst muss nach der Übertragung der Name des Kindes auch für die Kapitalanlage verwendet werden. Zudem muss der endgültige Übergang feststehen und der Wille der Eltern erkennbar sein. Des weiteren müssen die Eltern das Geldvermögen der Kinder als fremdes Vermögen behandeln. Neben diesen Regelungen müssen weitere wichtige Voraussetzungen erfüllt werden, die die Übertragung der Kapitalerträge erschweren können.
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Tobias Gußmann ist Fachanwalt für Steuerrecht und Mitbegründer der Fachanwaltskanzlei GBK LEGAL. Seine langjährigen Erfahrungen im Steuerrecht untermauern seine Expertise. Durch seinen Ehrgeiz und seiner Wissbegierde kennt er sich über alle aktuellen Gesetzesänderungen und Neuheiten bestens aus. Sein Fachwissen ist für jeden seiner Mandanten eine Bereicherung.
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