Ehegattensplitting: Vor- und Nachteile

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Hochzeit, Ehegattensplitting, Brautpaar

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Mit dem „Ja-Wort“ habt Ihr Euch nicht nur das Versprechen in schlechten und guten Zeiten zusammen zu sein, sondern auch wirtschaftlich füreinander zu sorgen. Um dies zu umsetzen, kam 1958 Ehegattensplitting in Deutschland zum Einsatz. Doch nicht alle sehen Ehegattensplitting als vorteilhaft: Laut einer neuen Studie des RWI können bei der Abschaffung des Ehegattensplittings rund 500.000 neue Jobs entstehen.

 

Wie funktioniert Ehegattensplitting?

Unter dem Begriff Ehegattensplitting kannst du ein Konstrukt des deutschen Steuerrechts verstehen, bei dem verheiratete oder Leute in einer anerkannten Lebenspartnerschaft die Steuer zusammen veranlagen können. Mit anderen Worten wird das Paar als eine wirtschaftliche Einheit betrachtet und zusammen versteuert.

Zuerst wird das zu versteuernde Einkommen des Paars addiert. Daraus ergebendes zu versteuernde Einkommen wird dann halbiert, die auf die Hälfte entfallende Einkommensteuer ermittelt und anschließend verdoppelt.

  1. Einkommen addiert
  2. Zu versteuerndes Einkommen wird halbiert
  3. Die Einkommenssteuer für die Hälfte ermittelt
  4. Das Ergebnis verdoppelt

Am Ende wird es also so getan, als hätten beide Partner die gleiche Hälfte des gemeinsamen Einkommens verdient. Die Steuerschuld des Paars ist demnach unabhängig von der tatsächlichen Verteilung der Einkommen.

 

Wozu ist Ehegattensplitting gut?

Ehegattensplitting mag erst nutzlos vorkommen: halbieren und verdoppeln? Was soll sich da ändern? Steigt dein Einkommen, so steigt auch dein Steuersatz. Es steckt die Steuerprogression dahinter. Je größer der Einkommensunterschied des Ehepaars, desto größer ist die tatsächliche Steuerersparnis.

 

Kritik des Ehegattensplittings

Das Ehegattensplitting stand vom Anfang an unter der Kritik: Das Ehegattensplitting soll die Ehefrau am Herd festhalten. Ist die Frau in der Familie als Zweitverdienerin gestellt und verdient unter Umständen weniger als der Ehemann, so wird ihr Verdienst sehr hoch besteuert. Das mindert den Anreiz, erwerbstätig zu sein, enorm und hemmt die Gleichstellung von Frau und Mann.

Folglich erhält der/die Partner*in, der/die wenig oder gar nicht gearbeitet hat, nur eine kleine Rente. Auch im Scheidungsfall könnte es finanziell knapp werden, da die Unterhaltspflichten des/r Expartners*in immer begrenzter werden.

 

Abschaffung des Ehegattensplittings

Laut der Studie des RWI können zufolge der Abschaffung des Ehegattensplittings rund 500.000 Jobs entstehen und bis zu 1.5 Prozent mehr Wirtschaftsleistung generiert werden. Auch im kommenden Wahlkampf könnte die Abschaffung des Ehegattensplittings zu einem wichtigen Thema werden. SPD, Gründe und Linke sprechen für die Aufhebung des Ehegattensplittings. FDP und die Union sprechen gegen die Änderungen des deutschen Steuersystems und Ehegattensplittings aus.

 

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