Als Arbeitnehmer erzielst du Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit. Das ist dann der Fall, wenn du auch eine Lohnsteuerkarte hast und demnach Lohnsteuern abgeführt werden. Zwar haben viele Arbeitnehmer keine Abgabepflicht für die Einkommensteuererklärung, doch in den meisten Fällen lohnt sich die Abgabe. Gibst du eine Steuererklärung ab, so musst du als Arbeitnehmer die Anlage N ausfüllen. Wir erklären dir hier, was du dabei beachten solltest.
Was ist die Anlage N?
Die Anlage N ist für alle Angestellte, aber auch für Pensionäre und Betriebsrentner. In dieser Anlage musst du dein Verdienst angeben und deine Werbungskosten. Grundsätzlich gibt es einen Pauschbetrag für die Werbungskosten. Dieser liegt allerdings bei 1.200 EUR (Stand 2022), sodass es sich lohnt, die genauen Werbungskosten aufzuführen, wenn diese über dem Pauschbetrag liegen.
Wie kannst du die Anlage N ausfüllen?
Dein Arbeitgeber muss dir eine Lohnsteuerbescheinigung ausstellen. Die darin enthaltenen Informationen müssen auf der Seite eins eingetragen werden. Bestimmte Daten wird dann das Finanzamt für dich ausfüllen. Auf der zweiten Seite kannst du deine Werbungskosten angeben. Das Finanzamt nimmt den Pauschbetrag, wenn deine Werbungskosten unterhalb dieses Betrags liegen. Werbungskosten sind die Ausgaben, die im Zusammenhang zur Erzielung deines Einkommens stehen. Wenn ein Ehepaar sich für eine Zusammenveranlagung entschieden hat, muss zwar nur eine gemeinsame Steuererklärung abgegeben werden, doch die Anlage N muss jeweils einzeln ausgefüllt werden.
Was ist auf der Seite 1 anzugeben?
Auf der ersten Seite der Anlage N werden zunächst persönliche Daten wie dein Name und die Steuernummer angegeben. Die sogenannten E-Daten musst du nicht mehr ausfüllen, da dein Arbeitgeber die Lohndaten und Steuerabzüge bereits übermittelt hat. Du musst bezüglich deines Gehalts, der Steuerklasse und einbehaltenen Steuern meist lediglich die Zahlen übertragen.
Beziehst du Versorgungsbezüge wie Pensionen, so musst du diese auch eintragen. Einmalzahlungen wie Abfindungen werden ebenfalls auf diese Seite eingetragen. Zudem musst du hier den zu versteuernden Arbeitslohn angeben, der noch nicht versteuert wurde. Das ist dann der Fall, wenn du beispielsweise ausländischen Lohn erhalten hast. Übertrage Angaben aus der Anlage N-AUS, wenn du im Ausland gearbeitet hast. Einnahmen aus einer Nebentätigkeit, Ehrenamt oder auch Lohnersatzleistungen müssen angegeben werden.
Was muss auf der Seite 2 eingetragen werden?
Die Seite 2 wird für Arbeitnehmer besonders wichtig, da hier die Werbungskosten angegeben werden. Diese Werbungskosten sollen dein zu versteuerndes Einkommen senken und demnach auch deine Steuerlast. Da du hier genaue Werbungskosten angibst, musst du auch diese nachweisen können. Besonders wichtige Werbungskosten sind Fahrtkosten, Berufskleidung, Arbeitszimmer, aber auch Fortbildungen, Fachbücher und Reisekosten.
Was kann auf der Seite 3 eingetragen werden?
Auf der Seite drei kannst du die doppelte Haushaltsführung angeben. Das ist dann der Fall, wenn du berufsbedingt einen zweiten Haushalt führen musst. Auch in diesem Zusammenhang kannst du deine Fahrtkosten ansetzen. Kosten wie die für die Unterkunft und Verpflegung finden hier auch ihren Platz.
Warum solltest du die Steuererklärung machen?
Als Angestellter musst du in der Regel keine Steuererklärung mehr abgeben, da dein Arbeitgeber für dich bereits Lohnsteuer abgeführt hat. Demnach gilt deine Steuerschuld in der Regel bereits als beglichen. Einige Steuerpflichtige müssen eine Steuererklärung abgeben, da sie bei der jeweiligen Lebenssituation notwendig ist. So musst du beispielsweise eine Steuererklärung abgeben, wenn du verheiratet bist und ihr die Steuerklassenkombination III und V gewählt habt. Doch du kannst auch eine Steuererklärung freiwillig abgeben, um einen Teil zurückzubekommen.
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Tobias Gußmann ist Fachanwalt für Steuerrecht und Mitbegründer der Fachanwaltskanzlei GBK LEGAL. Seine langjährigen Erfahrungen im Steuerrecht untermauern seine Expertise. Durch seinen Ehrgeiz und seiner Wissbegierde kennt er sich über alle aktuellen Gesetzesänderungen und Neuheiten bestens aus. Sein Fachwissen ist für jeden seiner Mandanten eine Bereicherung.
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