Reinvermögenszugangstheorie

Die Definition des Einkommens kann anhand einiger Einkommenstheorien erklärt werden. Eine dieser Theorien ist die Reinvermögenszugangstheorie. Im Folgenden werden wir dir alles erklären, was du über die Reinvermögenszugangstheorie wissen solltest.

 

Was ist die Reinvermögenszugangstheorie?

Eventuell hast du bereits vom Schanz-Haig-Simons-Konzept gehört. Die Reinvermögenszugangstheorie ist eine finanzwissenschaftliche Einkommenstheorie, dessen Definition auf Georg von Schanz zurückgeht. Später wurde sie von Haig und Simons noch weiterentwickelt.

Eine weitere Einkommenstheorie ist die Quellentheorie. Bei der Reinvermögenszugangstheorie handelt es sich jedoch um eine Theorie, die nicht voraussetzt, dass die Einkünfte eine Regelmäßigkeit aufweisen. Vielmehr wird das Einkommen als maximaler Konsum der Periode definiert und das ohne Vermögenseinbußen. Demzufolge werden dann Schuldzinsen oder Vermögensverluste abgezogen, während Schenkungen, Erbschaften und Gewinne hinzugerechnet werden. Neben dem Vermögenszuwachs wird auch der Konsum zum Einkommen der Periode gezählt.

 

Was ist der Unterschied zwischen der Quellentheorie und der Reinvermögenszugangstheorie?

Grundsätzlich ist die Quellentheorie älter als die Reinvermögenszugangstheorie. Im Vergleich zur Quellentheorie erklärt die Reinvermögenstheorie das Einkommen deutlich umfassender. Wie bereits erklärt, wird bei der Reinvermögenstheorie das Einkommen als der Betrag definiert, der für den normalen Konsum zur Verfügung steht und das, ohne das bestehende Vermögen am Periodenanfang zu verwenden. Zur Berechnung wird zwischen zwei Stichtagen der Reinvermögenszugang inklusive des Konsums, also der Entnahmen, betrachtet.

 

Was ändert sich am steuerpflichtigen Einkommen durch die Reinvermögenszugangstheorie?

Durch diese Einkommenstheorie wird das steuerpflichtige Einkommen erweitert. Es lässt sich sagen, dass alle Einkünfte, ob regelmäßig oder unregelmäßig, der Besteuerung unterworfen sind. Auch die Vermögensvermehrungen werden besteuert. Der tatsächliche Zeitpunkt, wann die Einkünfte beim Steuerpflichtigen eingetroffen sind, sind maßgeblich. Einige Aspekte dieser Theorie wurden allerdings in das aktuelle Einkommensteuersystem aufgenommen.

 

Wie ist das Einkommen durch die Reinvermögenstheorie definiert?

Alles, was einem Einkommensempfänger im Verlauf des Jahres in die rechtliche Verfügungsgewalt eingeht, wird als Einkommen angesehen. Damit ist auch der Zuwachs des Reinvermögens eines Steuerpflichtigen gemeint. Dieser Zuwachs ist die Differenz zwischen den Schulden und dem Vermögen. Die Entstehungsquelle und die Regelmäßigkeit sind hiervon unabhängig.

Zu den Einkommenselementen zählen vor allem:

  • Zufallseinkommen (z.B. Geschenke, Konjunkturgewinne, Lotteriegewinne, Erbschaft, Versicherungskapitalien, preisbedingte Vermögenswertänderungen)
  • Laufende Faktorentgelte
  • Geldwerte Leistungen von Dritten

Viele Abgrenzungsprobleme entfallen vollständig aufgrund der Irrelevanz der Periodizität für die Einkommensdefinition. Die Einkommensteile, die bei der Kapitalreproduktion Anwendung finden, werden bei dieser Theorie ausgeschlossen. Normalerweise ist die Definition auf die Entstehung ausgerichtet. Somit wird ein Element der Einkommensverwendung aufgenommen, während ansonsten die Definition auf die Entstehung ausgerichtet ist.

 

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