Holding

Umgangssprachlich wird des Öfteren von einer Holding gesprochen. Damit wird die Holding-Struktur gemeint. Damit ist gemeint, dass ein Unternehmen an einem untergeordneten Unternehmen Geschäftsanteile hält. Wir erklären dir, was mit einer Holding gemeint wird.

 

Was ist eine Holding?

Wie bereits festgestellt, redet man in der Regel von einer Holding, wenn man eigentlich eine Holding-Struktur meint. Dieser Begriff leitet sich ursprünglich von Englischen „to hold“ ab, was so viel wie „halten“ bedeutet. Demnach handelt es sich um eine Holding-Struktur, wenn ein herrschendes Mutterunternehmen als übergeordnetes Unternehmen Geschäftsanteile der abhängigen Tochterunternehmen hält. Dieses Tochterunternehmen ist dann das untergeordnete Unternehmen. Es gibt allerdings auch alternative Arten der Holding.

 

Welchem Zweck dient eine Holding?

Durch eine Holding können Unternehmenssparten und Geschäftsbereiche organisiert werden. Dadurch können eigenständige juristische Personen handeln und trotzdem von zentraler Stelle kontrolliert werden. Dabei wird durch die Holding dargestellt, dass es sich um eine gegenseitige Abhängigkeit handelt.

 

Wie ist eine Holding aufgebaut?

Eine Holding-Struktur ist grundsätzlich flexibel, es gibt allerdings Bestandteile, die in jedem Fall vorhanden sein müssen. Zunächst sollte es auf jeden Fall mindestens eine Muttergesellschaft geben. Diese muss an einer Tochtergesellschaft auch Anteile halten. In vielen Fällen wird im Beherrschungsvertrag das Abhängigkeitsverhältnis definiert. Es besteht zwar eine vertragliche und wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen dem Tochter- und dem Mutterunternehmen, trotzdem sind diese rechtlich eigenständige Einheiten.

 

Wie kann man eine Holding gründen?

Zunächst ist die Gründung der Muttergesellschaft wichtig. Diese Muttergesellschaft wird dann Gesellschafterin von einem Tochterunternehmen. Die Beteiligung am abhängigen Unternehmen können selbst entschieden werden. Dabei gibt es die Möglichkeit einer vertraglichen Definition der Beherrschung oder einer mehrheitlichen Beteiligung. Die einzelnen Unternehmen sind meist Kapitalgesellschaften. Dadurch wird die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.

Möchtest du das Wort Holding in deinem Firmennamen erwähnen, so kann das zu Problemen führen. Da es zu diesem Zeitpunkt der Gründung noch unklar ist, ob eine Holding-Struktur verwirklicht wird und es dazu zu irreführenden Annahmen kommen kann, lehnen viele Registergerichte dies ab.

 

Welche Holding-Modelle gibt es?

Neben der bereits beschriebenen typischen Art einer Holding gibt es auch bestimmte Mischformen. Dabei gibt es neben dem Operational Holding auch eine Finanzholding, Management Holding und Dachholding. Zudem sind die Organisational Holding und Zwischenholding keine Seltenheit.

 

Was ist der Unterschied zu einem Konzern?

Bei einem Konzern gibt es sowohl ein Mutterunternehmen als auch Tochterunternehmen. Aus diesem Grund werden diese beiden Begrifflichkeiten gerne miteinander verwechselt, obwohl die voneinander abzugrenzen sind. Der Konzern wird im Aktiengesetz definiert. Für eine Holding gibt es keine Rechtsdefinition. Im Gesetz wird verankert, dass sich ein Konzern durch ihre einheitliche Leitung auszeichnet. Sowohl die Holding als auch der Konzern zeigt eine vertragliche und organisatorische Vernetzung auf, die mindestens zwischen zwei eigenständigen Unternehmen besteht. Es ist eine Holding-Struktur, wenn ein Konzern mindestens eine abhängige Tochtergesellschaft hat. Gleichzeitig ist allerdings nicht jede Holding auch ein Konzern.

 

Was ist der Unterschied zu einem Joint Venture?

Genau wie bei einem Konzern ist auch ein Joint Venture von einer Holding abzugrenzen. Bei einem Joint Venture werden sowohl Kontrolle als auch die Führung auf kooperierende Partnerunternehmen geteilt. Das rechtliche Verhältnis wird nicht durch Kapitalbeteiligungen, sondern durch einen Vertrag festgelegt.

 

Wie funktioniert die Risikoverlagerung durch eine Holding?

Damit finanzielle Risiken vermieden werden, gründen viele Unternehmen Tochterunternehmen. Du minimierst das Haftungsrisiko durch eine Holding-Struktur, da es für die Geschäftsbereiche jeweils ein abhängiges Tochterunternehmen gibt. Die Liquidität der Holding oder der anderen Tochterunternehmen wird nicht gefährdet, wenn ein Großauftrag beispielsweise nicht mehr besteht. Das bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz das gesamte Unternehmen nicht ganzheitlich haftet, sondern nur die jeweilige Tochter.

Neben dem Haftungsrisiko minimiert sich auch das Investitionsrisiko. Du kannst durch eine Holding-Struktur auch risikoreiche Geschäftsbereiche voneinander trennen.

 

Welche steuerlichen Vorteile haben Holding-Gesellschaften?

Viele Gründen eine Holding, um Steuern zu sparen. Wie hoch die möglichen Steuervorteile ausfallen, hängt unter anderen von der Höhe der Beteiligung ab. Diese Steuervorteile beziehen sich auf die Ausschüttungen von Dividenden, die anteilig (95 Prozent) steuerfrei sein können. Lediglich der Anteil, der nicht steuerfrei ist, wird mit Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer belastet. Dabei muss die Beteiligung an den Töchtern mindestens 15 Prozent sein. Liegt die Beteiligung zwischen 15 und 10 Prozent, so sind 95 Prozent weiterhin von der Körperschaftsteuer befreit, während die Gewerbesteuer vollständig anfällt. Die Dividenden werden regulär besteuert, wenn die Beteiligung unter 10 Prozent liegt. Solltest du eine Holding-Struktur lediglich aus steuerlichen Gründen bevorzugen, solltest du dich vorab informieren, ob sie für dich sinnvoll wäre.

 

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