Du hast bereits erfahren, dass Eigentümer von Immobilien und Grundstücken einige Pflichten übernehmen müssen, darunter auch eine Grundsteuererklärung alle sieben Jahre. Eine Pflicht, die der Vermieter immer hat, ist eine Nebenkostenabrechnung. Was eine fehlerhafte Nebenkostenabrechnung ist, erklären wir dir hier.
Was ist die Nebenkostenabrechnung?
Als Vermieter bist du verpflichtet, einmal im Jahr die Nebenkosten abzurechnen. Hier ist es für den Vermieter besonders wichtig, dass er die Nebenkostenabrechnung binnen zwölf Monaten nach dem Ende des Kalenderjahres an den Mieter weitergibt, da der Mieter sonst die Nachforderung nicht bezahlen muss.
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Was darf ein Vermieter umlegen?
Die Diskussionen zwischen Mieter und Vermieter können bezüglich der Nebenkosten beziehungsweise der Betriebskosten sehr hitzig werden. Doch kein Wunder: Der durchschnittliche Mieter bezahlt pro Quadratmeter Wohnfläche etwa 2,17 EUR an Nebenkosten. Demnach ist deutlich, dass Vermieter viele Kosten auf dessen Mieter umlegen können. Fast die Hälfte der Nebenkosten pro Quadratmeter fallen für Warmwasser und Heizung an.
Vermietern ist jedoch nicht erlaubt, dass sie Bankgebühren, Reparaturkosten und Kosten der Hausverwaltung auf Mieter umlegen. Zudem können Vermieter nur andere Kosten auf Mieter umlegen, wenn dies auch im Mietvertrag abgemacht ist. Folgende Kosten dürfen beispielsweise nicht auf den Mieter umgelegt werden:
- Mietkosten für Rauchmelder
- Bankführungsgebühren
- Kontoführungsgebühren
- Beiträge zur Mietausfallversicherung
- Beiträge für die Rechtsschutzversicherung
Können Nebenkostenabrechnungen fehlerhaft sein?
Über eine Nachzahlung ärgerst du dich logischerweise. Vor allem seit den beunruhigen Neuigkeiten in den Medien über immens hohe Nachzahlungen fürchtet man sich vor der kommenden Nebenkostenabrechnung. Es werden zwar sehr hohe Nachzahlungen kommen, doch es ist immer ratsam, die Nebenkostenabrechnung zunächst zu prüfen. Viele Fehler können hier versteckt sein. Folgende Fehler können in einer Nebenkostenabrechnung auftauchen:
- Kosten, die nicht im Vertrag stehen, werden vom Vermieter abgerechnet:
In deinem Mietvertrag müssen die Kosten stehen, die dein Vermieter abrechnen kann. Demnach lohnt es sich, die Kosten auf der Lohnabrechnung mit denen deines Vertrags abzugleichen. - Die Kosten für Warmwasser werden nicht nach Verbrauch abgerechnet:
Du darfst den Warmwasserkostenposten um pauschal 15 Prozent kürzen, wenn der Vermieter nicht nach Verbrauch, sondern nach Schätzwerten abgerechnet hat. - Unzulässige Kosten werden abgerechnet:
Kosten, wie die der Rechtsschutzversicherung, die der Vermieter selbst tragen muss, dürfen nicht auf dich umgelegt werden. - Nebenkostenabrechnung erst nach der Frist abgegeben:
Der Vermieter hat insgesamt zwölf Monate Zeit, eine Nebenkostenabrechnung an den Mieter zu senden. Erhält der Mieter die Abrechnung jedoch erst nach dieser Frist, so muss er keine Nachzahlung begleichen. - Verteilerschlüssel:
Es ist eine Pflicht, dass der Verteilerschlüssel in der Abrechnung angegeben ist. Natürlich darf dieser nicht falsch angegeben sein. Dein Mietvertrag hat hier die richtigen Angaben, die du zum Vergleich verwenden kannst. - Gewerberäume:
Bei vielen Wohnhäusern ist es möglich, dass es auch Gewerbeeinheiten im Haus gibt. Diese müssen ebenfalls bei deinen Nebenkosten berücksichtigt werden, denn sie verursachen höhere Kosten. Demnach muss der Vermieter diese Kosten rausrechnen und darf sie nicht auf alle Mieter umlegen. - Abrechnungszeitraum:
Natürlich musst du nicht die vollen Nebenkosten für ein ganzes Kalenderjahr bezahlen, wenn du erst ein paar Monate in dieser Wohnung wohnst. Demnach kann der Vermieter nur für die Monate Kosten umlegen, die du in der Wohnung wohnst.
Was kannst du machen, wenn du eine fehlerhafte Nebenkostenabrechnung erhalten hast?
Bevor du irgendwas machst, solltest du zunächst prüfen, ob die Nebenkostenabrechnung fehlerhaft ist. Hierfür kannst du die Originalbelege bei der Hausverwaltung oder bei deinem Vermieter einsehen. Eine Belegeinsicht ist zwar erlaubt, trotzdem muss dein Vermieter die Abrechnung nicht detailliert erklären und dir Kopien zur Verfügung stellen.
Ist deine Nebenkostenabrechnung tatsächlich fehlerhaft, so kannst du widersprechen und um Klärung bitten. In diesem Widerspruch musst du die genauen Kosten angeben, die du nicht akzeptierst. Hierfür hast du zwölf Monate Zeit.
Was ist neu?
Mieter werden immer unruhiger. Die Energiepreise haben sich 2022 definitiv erhöht. Nicht nur Gaspreise sind stark angestiegen, auch Heizöl und Heizstrom wurde immer teurer. Etwas so Selbstverständliches wird jetzt viel teurer. Auch wenn du darauf achtest, deine Energiekosten so gering wie möglich zu halten, teurer wird es auf jeden Fall. Viele Vermieter haben sich für höhere Vorauszahlungen entschieden. Demnach wurden jetzt die Vorauszahlungen erhöht, um dann die Nachzahlungen 2023 vermeiden zu können.