In Deutschland ist nahezu jeder versichert. Zu den sogenannten Sozialversicherungen gehört neben der Krankenversicherung und der Arbeitslosen- und Rentenversicherungen auch die Pflegeversicherung. Diese soll dich im Falle der Pflegebedürftigkeit unterstützen. Doch was ist eigentlich die gesetzliche Pflegeversicherung und was ist eine private Absicherung? Wir klären auf.
Was ist die gesetzliche Pflegeversicherung?
Solltest du pflegebedürftig sein, fallen hohe Ausgaben an. Des Öfteren beschweren sich die Arbeitnehmer über die hohen Versicherungsbeiträge. Wenn du allerdings selbst in die Situation kommst, dass du auf die Pflegeversicherung angewiesen bist, kannst du froh sein, dass es diese gibt und du nicht in eine finanzielle Notlage gerätst. Die gesetzliche Pflegeversicherung, die ebenfalls ein Teil deiner Sozialversicherungsbeiträge darstellt, bezahlt einen Teil der notwendigen Leistungen.
Durch speziell geförderte Pflegeversicherungen unterstützt der Staat auch die private Absicherung. Für dich ist vor allem interessant, dass du deine Pflegepflichtversicherung in deiner Steuererklärung eintragen kannst.
Wie kannst du deine Pflegeversicherung steuerlich behandeln?
In deiner Einkommensteuererklärung werden die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung zu den Sonderausgaben gezählt. Demnach gehören diese Beiträge zu den sonstigen Vorsorgeaufwendungen. Neben den Beiträgen zur Pflegeversicherung sind auch die Basisbeiträge zur Krankenversicherung steuerlich absetzbar.
Nicht nur deine Beiträge zur Versicherung sind absetzbar, sondern auch die deines Lebens- bzw. Ehepartners oder deiner Kinder können geltend gemacht werden.
Bei den sonstigen Vorsorgeaufwendungen ist der Höchstbetrag zu beachten. Dieser beträgt bei Selbständigen 2.800 EUR, während er für sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer, Rentner und Beamte bei 1.900 EUR liegt.
Da dieser Höchstbetrag sehr gering angelegt ist, wird dieser meistens schon durch die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung ausgeschöpft. Du kannst deinen Beitrag zur gesetzlichen Pflegepflichtversicherung jedoch selbst beim Überschreiten des Höchstbetrags trotzdem absetzen.
Was ist die private Pflegeversicherung?
Wie bereits erwähnt, kann die gesetzliche Pflegeversicherung nicht für alle Leistungen bezahlen. Aus diesem Grund kann sich eine private Pflegeversicherung lohnen. Bei der privaten Krankenversicherung kannst du nur einen Teil steuerlich geltend machen. Die Beiträge zur privaten Pflegeversicherung sind allerdings vollkommen steuerlich absetzbar.
Was kannst du in deine Einkommensteuererklärung eintragen?
Da es sich bei den Beiträgen zur Pflegeversicherung um einen Vorsorgeaufwand handelt, musst du diese Beiträge in die Anlage Vorsorgeaufwand aufnehmen.
Als Arbeitnehmer übernimmt dein Arbeitgeber einen Teil deines Beitrags zur gesetzlichen Pflegepflichtversicherung. Diesen Arbeitgeberanteil musst du ebenfalls in deiner Steuererklärung als steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse aufführen.
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Tobias Gußmann ist Fachanwalt für Steuerrecht und Mitbegründer der Fachanwaltskanzlei GBK LEGAL. Seine langjährigen Erfahrungen im Steuerrecht untermauern seine Expertise. Durch seinen Ehrgeiz und seiner Wissbegierde kennt er sich über alle aktuellen Gesetzesänderungen und Neuheiten bestens aus. Sein Fachwissen ist für jeden seiner Mandanten eine Bereicherung.
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