Forderungen

Du hast bestimmt schon einmal eine Bilanz gesehen. Dabei fällt dir auf, dass es zum einen eine Passivseite und zum anderen eine Aktivseite gibt. Auf jeder Seite werden bestimmte Posten aufgezeigt. Dir fällt bestimmt auf, dass diese Begriffe manchmal etwas kompliziert wirken und du eine nähere Erläuterung benötigst. Hier erklären wir dir, was Forderungen sind.

 

Was sind Forderungen?

In einem Unternehmen musst du manchmal bestimmte Leistungen von Dritten in Anspruch nehmen. Gleichzeitig kannst du auch anderen eine Leistung erbringen. In jedem Fall ist das mit einer Gegenleistung verbunden. Hierbei ist es irrelevant, ob es sich um eine Sachleistung, Geld oder eine geldwerte Leistung handelt. Forderungen entstehen dann, wenn du eine Leistung erbracht hast, dafür jedoch noch keine Gegenleistung erhalten hast. Das bedeutet, dass du als Gläubiger Anspruch auf eine Leistung des Schuldners hast.

 

Wie sieht eine Forderung in der Bilanz aus?

Wie wir bereits erläutert haben, findest du die Forderungen auf der Aktivseite der Bilanz. Forderungen zählen zum Umlaufvermögen und werden als Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände bezeichnet. Dabei können sie in folgende Bestandteile unterteilt werden (§266 HGB):

  • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
  • Forderungen gegen verbundene Unternehmen (Geschäftsbeziehungen zwischen Tochtergesellschaften und Muttergesellschaften)
  • Sonstige Vermögensgegenstände

 

Wie werden Forderungen bewertet?

Du kannst im Handelsgesetzbuch sämtliche Vorschriften bezüglich der Bewertung von Forderungen finden. Bei Forderungen ist der Grundsatz der Einzelbewertung zu verwenden. Das gilt auch für andere Posten des Betriebsvermögens. Jede Forderung muss demnach einzeln untersucht werden. Die individuellen Verluste müssen einzeln festgestellt und bewertet werden. Dabei lassen sich Forderungen in zweifelhafte, uneinbringliche und einwandfreie Forderungen unterteilen.

Zudem muss das Vorsichtsprinzip angewendet werden. Es dürfen keine überhöhten Wertansätze für die Vermögensposten genommen werden. Auch das Niederstwertprinzip findet seine Anwendung. Dabei müssen Forderungen mit dem niedrigsten Wert angesetzt werden.

Des Weiteren herrscht das Vollständigkeitsgebot, bei dem alle Vermögensgegenstände in der Bilanz aufgeführt werden müssen.

 

Was muss bei zweifelhaften und uneinbringlichen Forderungen beachtet werden?

In manchen Situationen wird ersichtlich, dass manche Forderungen nicht eingebracht werden können. Im Falle einer Insolvenz des Schuldners können die Forderungen angezweifelt werden. Sollte der Zweifel begründet sein, so musst du den Wert der Forderung berichtigen. Das Ausfallrisiko muss dabei geschätzt werden. Die Höhe des Ausfallrisikos ist dann auch die Höhe des Nennwerts, die du abschreiben kannst. Die Forderung kann komplett abgeschrieben werden, wenn es sicher ist, dass sie nicht einbringlich ist.

 

Was ist in der Steuerbilanz zu beachten?

Du musst in der Steuerbilanz die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aktivieren, wenn sie am Bilanzstichtag sicher sind und in der Vergangenheit wirtschaftlich verursacht wurden. Grundsätzlich sind steuerrechtlich Forderungen mit den Anschaffungskosten zu bewerten. Alternativ kann auch der niedrigere Teilwert zur Bewertung verwendet werden. Dabei sind die Anschaffungskosten meist der Nennwert. Zudem müssen Forderungen mit einem wahrscheinlichen Wert angesetzt werden.

 

Was ist der Unterschied zu einer Verbindlichkeit?

Die Verbindlichkeit ist genau das Gegenstück zu einer Forderung. Während die Forderung auf der Aktivseite der Bilanz zu finden ist, befindet sich die Verbindlichkeit auf der Passivseite der Bilanz. Eine Verbindlichkeit entsteht, wenn du eine Gegenleistung für die erbrachte Leitung noch schuldest.

 

Was sind Merkmale einer Forderung?

Eine Forderung besteht buchhalterisch aus finanziellen Ansprüchen. Damit eine Forderung entstehen kann, ist der zeitliche Aspekt zu beachten. Das bedeutet, dass erst dann eine Forderung vorliegt, wenn die Leistung schon erbracht wurde, eine Gegenleistung allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen wird.

 

Forderungen

 

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