Muss ein Unternehmen eine Bilanz aufstellen, so befindet sich das Vermögen des Unternehmens auf der linken Seite der Bilanz. Diese Seite wird auch Aktiva genannt. Auf der rechten Seite der Bilanz findest du das Kapital des Unternehmens. Das nennt man auch Passiva. Wir erklären dir hier, was man unter Passiva versteht.
Was sind Passiva?
Eine Bilanz ist grundsätzlich so aufgebaut, dass auf der rechten Seite die Passiva und auf der linken Seite die Aktiva zu sehen sind. Auf der rechten Seite der Bilanz befindet sich das Eigenkapital und das Fremdkapital. Die Passivseite beschreibt grundsätzlich die Mittelherkunft. Du siehst, dass die Passivseite zeigt, wie die Vermögenswerte der Aktivseite finanziert werden. Wenn du dir die Summe der Passiva ansiehst, sollte dir auffallen, dass diese der Summe der Aktiva entspricht.
In der Regel musst du deine Eigenkapitalposten sowie deine Fremdkapitalkosten auf der Passivseite buchen, da oft eine Passivierungspflicht vorliegt. Es kann allerdings vereinzelt ein Passivierungswahlrecht und ein Passivierungsverbot bestehen.
Was ist der Unterschied zwischen Passiva und Aktiva?
Die Passivseite beinhaltet das Gesamtkapital des Unternehmens und zeigt die Mittelherkunft. Die Aktivseite hingegen verdeutlicht die Mittelverwendung. Das bedeutet, während die eine Seite zeigt, woher das Geld kommt, zeigt die andere Seite, wofür es verwendet wird. Es wird deutlich, warum die Summe der Aktiva der Summe der Passiva entspricht, auch wenn die einzelnen Posten unterschiedlich sind.
Welche Bestandteile gehören zur Passivseite?
Im Paragrafen 266 HGB findest du den Aufbau einer Bilanz. Für die Passivseite musst du dir den Absatz 3 ansehen. Die Passivseite kann somit in Eigenkapital und Fremdkapital aufgeteilt werden. Zu den fünf großen Posten gehört das Eigenkapital, Rückstellungen, aber auch Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten und passive latente Steuern.
Was ist mit Eigenkapital gemeint?
Das Eigenkapital besteht in der Regel aus gezeichnetem Kapital sowie Kapitalrücklagen und Gewinnrücklagen. Während Kapitalrücklagen und das gezeichnete Kapital vom Unternehmen eingezahlt wird, sind Gewinnrücklagen vom Unternehmen erwirtschaftet. Der Gewinnvortrag beziehungsweise Verlustvortrag und der Jahresüberschuss beziehungsweise Jahresfehlbetrag ist ebenfalls Teil des Eigenkapitals. Dieses Kapital gehört dem Eigentümer des Unternehmens.
Was sind Rückstellungen?
Du kennst bereits Verbindlichkeiten. Zwar sind Rückstellungen auch Verbindlichkeiten, sie sind allerdings in der Höhe und im Zeitpunkt noch unsicher. Eine Rückstellung kann beispielsweise auch unsicher bezüglich der Verpflichtung sein. Beispiel hierfür ist eine mögliche Strafe.
Was sind Verbindlichkeiten?
Im Grunde sind Verbindlichkeiten Schulden des Unternehmens. Solche Verbindlichkeiten entstehen, indem Unternehmen beispielsweise einen Kredit aufnehmen. Auch bei unbezahlten Rechnungen entstehen Verbindlichkeiten.
Was sind Rechnungsabgrenzungsposten?
Die korrekte Zuordnung ist bei der Buchführung wichtig. So werden Werte der GuV und Bilanz der Rechnungsperiode geordnet. Handelt es sich bei Einnahmen des Vorjahres um eine Vorauszahlung für eine vereinbarte Leistung, so muss diese natürlich korrekt zugeordnet werden.