Bei vielen, vor allem größere Unternehmen, sind bestimmte Strukturen zu erkennen. Oftmals sind mehrere Unternehmen miteinander verknüpft, weil sie unter einer einheitlichen Leitung zusammengefasst sind. Das ist eine Konzernstruktur. Wir erklären dir hier, was ein Konzern ist.
Was ist ein Konzern?
Man spricht von einem Konzern, wenn ein Zusammenschluss von mehreren Unternehmen vorliegt. So bilden diese eine wirtschaftliche Einheit. Während das sogenannte Mutterunternehmen herrschend ist, sind die Tochterunternehmen abhängig. Die Tochter gibt somit die finanzielle und wirtschaftliche Unabhängigkeit auf und die Mutter nimmt die zentrale Konzernleitung ein. Demnach liegt ein Konzern vor, wenn es ein Mutterunternehmen und ein Tochterunternehmen gibt. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass eine Tochter zwar abhängig ist, sie allerdings trotzdem rechtlich selbständig bleibt.
Ein Konzern kann bei Unternehmen jeglicher Rechtsformen vorherrschen. In den Paragrafen 15 bis 19 AG findest du die Definitionen und Erklärungen für Konzerne.
Was ist der Unterschied zu einer Holding?
Grundsätzlich handelt es sich hierbei um unterschiedliche Begriffe, auch wenn sie in der Realität oftmals synonym verwendet werden. Zum einen gibt es für eine Holding keine rechtliche Definition. Ein Konzern ist allerdings im Aktiengesetz definiert. Ein weiterer Unterschied ist, dass ein Konzern ein juristischer Begriff ist, die Holding definiert allerdings eine wirtschaftliche Organisationsstruktur. Die Holding ist der Begriff für das oberste Unternehmen, welches die anderen Unternehmen hält. Demnach ist es in gewisser Weise das Mutterunternehmen. So können die unterschiedlichen Gesellschaften überblickt werden. Sowohl ein Konzern als auch eine Holding besteht aus mindestens zwei eigenständigen Unternehmen.
Was ist der Unterschied zu Joint Venture?
Joint Venture ist ein Begriff für den Zusammenschluss beziehungsweise für eine Kooperation von mehreren Unternehmen. Während bei einem Konzern das Mutterunternehmen die Kontrolle übernimmt, liegt die Kontrolle bei Joint Ventures bei den Töchtern. Verantwortliche sind dabei besonders schwer zu finden.
Wie entsteht ein Konzern?
Jedes Unternehmen hat wirtschaftliche Risiken. Wird ein Unternehmen größer, so vergrößern sich auch die Risiken, weswegen es sinnvoll sein kann, das Unternehmen aufzuteilen. Durch die Konzernstruktur können viele Unternehmen meist in einem Markt profitieren. In der Regel werden operative Geschäfte dadurch auch verteilt. Viele Unternehmen haben bereits eine Holdingstruktur, damit ein Konzern entstehen kann. Eine Kapitalbeteiligung oder ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wird dafür benötigt. Oftmals entsteht ein Konzern durch eine Fusion und Übernahme.
Welche Arten gibt es?
Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Konzerne. Unterscheidet man Konzerne durch die Bindung zwischen den Unternehmen, so spricht man hier oft von Beteiligungskonzernen, Eingliederungskonzernen oder Vertragskonzernen. Beschränkt man sich bei der Unterscheidung auf die Gründe der Konzernbildung, gibt es den Sachkonzern und den Finanzkonzern. Zudem gibt es auch die Unterscheidung nach internen Strukturen, bei der man von einstufigen und mehrstufigen Konzernen redet. Wird die Abhängigkeit der Unternehmen untereinander betrachtet, unterscheidet man zwischen Koordinationskonzern oder Subordinationskonzern. Die Unterscheidung nach Art der Zusammenfassung ist ebenfalls möglich (Horizontal- oder Vertikalkonzern sowie diagonaler Konzern und Mischkonzern).