Wenn du Arbeitnehmer bist, so musst du natürlich zur Arbeit gelangen. Für diesen Arbeitsweg benötigst du ein Fahrzeug, den sogenannten Dienstwagen, für den du deinen geldwerten Vorteil ermitteln musst. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst du die 1-Prozent-Regelung und zum anderen die Fahrtenbuchmethode anwenden. Hier wollen wir dir die Fahrtenbuchmethode näher vorstellen.
Was ist die Fahrtenbuchmethode?
Wie bereits erwähnt kannst du sowohl die Fahrtenbuchmethode als auch die 1-Prozent-Regelung anwenden. Durch diese zwei Methoden kannst du deinen geldwerten Vorteil als Arbeitnehmer ermitteln. Du musst nur ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch erstellen und dadurch ermitteln, welche Fahrten mit deinem Beruf verbunden sind und wann du privat gefahren bist.
Wie sieht ein Fahrtenbuch aus?
Wenn du dich für die Fahrtenbuchmethode entscheidest, so musst du in einem Fahrtenbuch genau dokumentieren, welche Strecken du privat und welche dienstlich zurücklegst. Eine laufende und gesonderte Dokumentation ist hierfür von hoher Bedeutung.
Du als Arbeitnehmer musst für dienstliche Fahrten folgende Eintragungen machen:
- Reiseziel und eventuell die Reiseroute
- Reisezweck inklusive der aufgesuchten Geschäftspartner
- Datum jeder einzelnen Auswärtstätigkeit
- Kilometerstand zum Beginn und Ende der Auswärtstätigkeiten
Wie bereits erwähnt, musst du auch die privaten Fahrten in deinem Fahrtenbuch aufnehmen. Hierfür sind die Kilometerangaben ausreichend. Bei Fahrten zwischen deiner Wohnung und der Tätigkeitsstätte reicht ein kurzer Vermerk.
In der Zeit der Digitalisierung wäre ein elektronisches Fahrtenbuch naheliegend, doch dieses wird nur vom Finanzamt akzeptiert, wenn es nachträglich nicht mehr verändert werden kann. Es wäre allerdings auch akzeptabel, wenn die Veränderungen protokolliert werden können.
Bei der Erstellung deiner Fahrtenbücher musst du beachten, dass sie sowohl in geschlossener Form als auch zeitnah geführt werden. So müssen alle Angaben bei dienstlichen Fahrten auch vollkommen und in präziser Form aufgelistet werden. Das Fahrtenbuch muss nach Sinn und Zweck auch den Nachweis erbringen, welcher Privatteil der Gesamtfahrleistungen zu versteuern ist.
Demnach muss die Vollständigkeit und Richtigkeit des Fahrtenbuchs gewährt sein. Auch die materielle Richtigkeit muss mit einem vertretbaren Aufwand überprüft werden können. Außerdem müssen grundsätzlich die Ausgangspunkte und die Endpunkte angegeben werden, um die Fahrt vollständig wiedergeben zu können.
Wie funktioniert die private Kfz-Nutzung bei der Fahrtenbuchmethode?
Der Anteil der tatsächlichen Kosten der Privatfahrten kann in der Fahrtenbuchmethode verwendet werden, um den privaten Nutzungswert anzugeben. Das bedeutet, dass der steuerpflichtige Nutzungswert derjenige Teil der Pkw-Kosten ist, der durch die privaten Fahrten verursacht wurde. Zur Feststellung dieser Kosten musst du ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch erstellen. In diesem Fahrtenbuch musst du sämtlich Fahrten auch lückenlos eintragen. Um den privaten Nutzungswert auszurechnen, musst du deinen privaten Nutzungsanteil mit den Gesamtkosten multiplizieren. Der private Nutzungsanteil lässt sich ermitteln, indem du deine privat gefahrenen Kilometer durch die Gesamtfahrleistung teilst und diese Gesamtfahrleistung mit 100 multiplizierst.
Welche Methode solltest du anwenden?
Die 1-Prozent-Methode ist mit weniger Aufwand und einem geringeren Steuerplus verbunden, aus diesem Grund wird diese Methode auch öfter verwendet. Bei der 1-Prozent-Methode wird pauschal gerechnet. Der geldwerte Vorteil wird dadurch ermittelt, indem ein Prozent des Listenpreises deines Fahrzeugs versteuert wird. Durch diese Berechnung ermittelst du die Privatnutzung des Firmenwagens, welche du aus Sicht des Finanzamtes zusätzlich verdient hast. Folglich wird deine Lohnsteuer dadurch erhöht.
Neben der 1-Prozent-Methode kannst du auch die Fahrtenbuchmethode anwenden. Wie bereits erwähnt, musst du hierfür in einem Fahrtenbuch sowohl die geschäftlichen Fahrten als auch die privaten Fahrten aufzeichnen. Anschließend wird der private Nutzungsanteil ermittelt. Auch hier erhöht sich die Lohnsteuer durch den geldwerten Vorteil.
Welche Methode für dich am besten ist, lässt sich anhand deiner Situation beurteilen.
Wann rentiert sich die Fahrtenbuchmethode?
Du kannst dich entscheiden, welche Methode für dich am günstigsten ist. Hierfür solltest du wissen, wann sich auch die Fahrtenbuchmethode rentiert. Für dich ist die Fahrtenbuchmethode steuerlich günstig, wenn:
- Der Listenpreis deines Fahrzeugs inklusive der Sonderausstattungen hoch ist
- Der Anteil deiner Privatfahrten niedrig ist
- Der Wagen mit hohem Rabatt erworben wurde
- Die Fahrten zur Tätigkeitsstätte seltener sind
- Der Wagen bereits abgeschrieben ist. Hierfür wird die Bilanz deines Arbeitgebers betrachtet.
- Der Wagen ein Gebrauchtwagen ist
- Im Jahr die komplette Fahrleistung gering ist