Bei jedem Unfall ist es in erster Linie das Wichtigste, dass niemand verletzt wurde. Autos und andere Fahrzeuge können repariert oder ersetzt werden. Du weißt allerdings auch, dass damit hohe Kosten verbunden sein können. Wir klären dich auf, wie Unfallkosten steuerlich abgesetzt werden können.
Was sind Unfallkosten?
Wie es der Name schon vermuten lässt, sind Unfallkosten die Kosten, die durch einen Unfall entstanden sind. Muss dein Auto beispielsweise repariert werden oder vom Unfallort abgeschleppt werden, so entstehen Reparaturkosten und Abschleppkosten. Diese Kosten gehören zu den Unfallkosten.
Können Unfallkosten abgesetzt werden?
Du kennst bestimmt bereits das Konzept der Werbungskosten. So kannst du die Kosten absetzen, die berufsbedingt sind. Folglich wäre es denkbar, dass auch Unfallkosten, die im Zusammenhang zum Beruf stehen, abgesetzt werden können. Voraussetzung wäre weiterhin, dass die Kosten selbst getragen wurden.
Es sollte allerdings beachtet werden, dass mit der Entfernungspauschale grundsätzlich alle Kosten in Bezug auf beruflich veranlasste Fahrten abgedeckt werden. In der Realität werden Unfallkosten allerdings auch steuerlich geltend gemacht.
Welche Fahrten sind beruflich veranlasst?
Grundsätzlich sind die typischen Fahrten von der Arbeit zur Wohnung und zurück berufsbedingt. Auch Dienstreisen und Fahrten zur Fortbildung, Vorstellungsgesprächen oder die damit verbundenen kleineren Umwege für Fahrgemeinschaften. Bei der doppelten Haushaltsführung solltest du bedenken, dass diese Fahrten ebenfalls beruflich veranlasst sind. Demnach kannst du diese damit verbundenen Kosten steuerlich geltend machen, wenn du die Kosten dafür trägst.
Wie kannst du Kosten absetzen?
Wir haben bereits öfter erwähnt, dass es sich hierbei um die sogenannten Werbungskosten handelt. Diese Kosten werden in der Steuererklärung entweder einzeln und konkret angegeben oder durch eine Werbungskostenpauschale abgesetzt. Solltest du dich dafür entscheiden, die Kosten in vollständiger Höhe genau abzusetzen, da die Kosten die Pauschale übersteigen, so solltest du diese Kosten auch belegen. Bei der Werbungskostenpauschale sieht das anders aus. Diese beträgt 2023 1.230 EUR. Dabei musst du keine genauen Nachweise vorlegen.
Welche Unfallkosten können abgesetzt werden?
Wir haben bereits geklärt, dass du die Kosten absetzen kannst, die bei einem Unfall bei einer berufsbedingten Fahrt entstanden sind und dessen Kosten du selbst tragen musstest. Dazu gehören Kosten für den Abschleppdienst, Reparaturkosten sowie Kosten von beschädigten Gegenständen im Auto. Wenn dein Auto eine längere Zeit repariert werden muss, kannst du auch die Kosten für einen Mietwagen absetzen und auch den Arbeitsausfall. Weitere Kosten wie Autoverschrottung und Unfallnebenkosten können ebenfalls berücksichtigt werden.
Was passiert bei einer Mitschuld?
Nicht alle Unfallkosten kannst du steuerlich geltend machen. Ein besonders wichtiger Fall ist, wenn du am Unfall Mitschuld trägst. Die Kosten können nicht anerkannt werden, wenn du einen Unfall aufgrund grober Fahrlässigkeit verursacht hast. Das bedeutet, dass du die Unfallkosten nicht absetzen kannst, wenn du beispielsweise aufgrund Alkohol am Steuer einen Unfall verursacht hast.
Welche Nachweise musst du liefern?
Das Finanzamt benötigt den Unfallbericht der Polizei sowie Zeugenaussagen. Auch die Rechnungen für die Reparatur werden benötigt. Zudem sind Unfallzeit und Unfallort wichtig.