Es gibt einige Berufe, die sich immer sehr interessant anhören, bei denen man allerdings meist eine falsche Vorstellung davon hat, welche Aufgaben zu erledigen sind. Zu den typischen Katalogberufen gehört auch der Beruf Wirtschaftsprüfer. Im Grund hat man davon eine grobe Vorstellung, was es bedeutet, ein Wirtschaftsprüfer zu sein, doch es gehört viel mehr dazu als die Prüfung von Jahresabschlüssen. Wir erklären dir hier, was ein Wirtschaftsprüfer ist und was bei den Katalogberufen zu beachten ist.
Was ist ein Wirtschaftsprüfer?
Die Hauptaufgabe eines Wirtschaftsprüfers ist es, betriebswirtschaftliche Prüfungen vorzunehmen. Dabei ist nicht nur die Prüfung eines Jahresabschlusses eine Aufgabe. Der Wirtschaftsprüfer ist auch dafür zuständig, die ordnungsgemäße Buchführung zu kontrollieren. Es handelt sich um einen freien Beruf (§1 II WPO) dessen Berufsaufsicht der Wirtschaftsprüferkammer obliegt. Zudem ist es eine gesetzlich geschützte Bezeichnung. Das bedeutet, dass du nur dann als Wirtschaftsprüfer bezeichnet werden kannst, wenn du auch eine entsprechende fachliche als auch persönliche Eignung zeigen kannst. Dazu gehört, dass du ein Hochschulstudium absolviert hast und bereits Berufspraxis vorweisen kannst. Das bedeutet, dass du bereits mindestens drei Jahre Berufserfahrung hast. Zudem musst du die Wirtschaftsprüfung bei der Wirtschaftsprüferkammer bestanden haben.
Was sind die Tätigkeiten eines Wirtschaftsprüfers?
Als Wirtschaftsprüfer ist es deine Aufgabe, für Unternehmen, sämtliche betriebswirtschaftliche Prüfungen durchzuführen. Darunter auch die Jahresabschlussprüfung. Deine Pflicht ist es, Bestätigungsvermerke über die Prüfungsergebnisse mitzuteilen.
Zu den Aufgaben gehört allerdings auch die Beratung in sowohl steuerlichen als auch wirtschaftlichen Fragestellungen. Welche Pflichten und Rechte du als Wirtschaftsprüfer hast, findest du in der Wirtschaftsprüferordnung.
Du kannst auch weitere Tätigkeiten mit diesem Beruf vereinbaren.
Welche Pflichten hast du als Wirtschaftsprüfer?
Als Wirtschaftsprüfer hast du bestimmte Berufspflichten, die du beachten musst. Zum einen musst du in jedem Fall unabhängig sein. Damit ist sowohl die innere als auch die äußere Unabhängigkeit gemeint. Die innere Unabhängigkeit bezieht sich auf die eigene Einstellung, sodass du unbefangen prüfen musst. Mit äußerer Unabhängigkeit ist gemeint, dass keine sachfremden Einflüsse bei der Prüfung stören sollen.
Zum anderen ist es eine Pflicht, unparteilich zu sein. Das bedeutet, dass du neutral die Sachverhalte prüfst.
Ebenfalls sehr wichtig ist, dass du sowohl verschwiegen als auch gewissenhaft bist. So musst du dich an bestimmte Gesetze halten und auch das Unternehmen muss dir vertrauen können. Eine weitere Pflicht ist die Eigenverantwortlichkeit. Dabei musst du alleine Urteile fällen und zu einer Entscheidung kommen. Zudem muss sich der Wirtschaftsprüfer verhalten, wie der Beruf es erfordert. Weitere Pflichten sind in der Wirtschaftsprüferordnung zu finden, in der auch genauer erklärt wird, welche Konsequenzen bei einer Pflichtverletzung drohen.
Was ist steuerlich zu beachten?
Der Beruf des Wirtschaftsprüfers ist den Katalogberufen zugeordnet. Das bedeutet, dass du in der Regel Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit erzielst. Das ist allerdings nur dann der Fall, wenn du die anderen Merkmale dieser Einkommensart erfüllst. Du musst beispielsweise auch eigenverantwortlich arbeiten müssen und eine Gewinnerzielungsabsicht haben. Demnach ist auch der Gewinn die Bemessungsgrundlage deiner Einkommensteuer. Du bist dazu verpflichtet, eine Steuererklärung fristgemäß abzugeben.