Deflation

Durch die ansteigende Inflationsrate wurde die Volkswirtschaft immer näher betrachtet und die Begriffserklärungen gesucht. Viele Begriffe kennt man zwar vielleicht vom Hören, meistens kann man sie allerdings schlecht in ein Gesamtbild einordnen. Dadurch, dass die Inflation näher in den Fokus rückte, wurde auch interessant, was das Gegenstück davon ist. Wir erklären dir hier die Deflation und was sie zu bedeuten hat.

 

Was ist die Deflation?

Das Gegenstück zur Inflation ist die Deflation. Bei einer Deflation ist die Kaufkraft am Steigen, während die Preise fallen. Demnach ist die Deflation ein Prozess in der Volkswirtschaft, bei der die Preissenkung über eine Zeit andauert. 1929 war in den USA die letzte bedeutende Deflation. Damals ist die Börse in New York zusammengebrochen und die Weltwirtschaftskrise folgte. Weil weniger Geld im Umlauf war, sind auch die Preise gesunken.

 

Wie entsteht eine Deflation?

Wenn es auf dem Markt ein Überangebot besteht und gleichzeitig die Nachfrage niedrig ist, entsteht eine Deflation. Die Dienstleistungen und Güter werden immer günstiger, während die Kaufkraft immer weiter zunimmt. Du darfst allerdings nicht denken, dass es sich um eine Deflation handelt, sobald eine Preissenkung vorliegt. Es handelt sich dann um Preisrückgänge, die zu einer Deflation zugeordnet werden, wenn diese zu geringeren Wirtschaftsaktivitäten und steigender Arbeitslosigkeit führen.

 

Was kann zu einer Deflation führen?

Es gibt zum einen die Preisdeflation und zum anderen die Geldmengendeflation. Wie es der Name schon sagt, handelt es sich um eine Preisdeflation, wenn die Preise für Dienstleistungen und Waren fallen. Dieser Rückgang muss langfristig sein. Dadurch wird auch die Nachfrage geringer und die Investitionen werden zeitlich aufgeschoben. Bei einer Geldmengendeflation sieht das etwas anders aus. Bei einer Geldmengendeflation befindet sich weniger Geld im Umlauf eines Wirtschaftskreislaufs. Dabei kann es sich um eine Folge der Geldmengenverringerung von den Zentralbanken handeln. Die Deflation kann in vier Kategorien eingeordnet werden:

  • Lohndeflation: Machen Unternehmen weniger Umsatz, weil die Nachfrage zurückgegangen ist, so muss es Einsparungen geben. Dabei müssen meistens die Löhne der Mitarbeiter gekürzt werden. Die Folge dessen ist, dass die Verbraucher weniger ausgeben können und die Unternehmen weiter einsparen müssen und Löhne weiter gesenkt werden müssen. Dadurch entsteht auch Arbeitslosigkeit.
  • Wirtschaftliche Ursachen: Wenn Privathaushalte und Unternehmen anfangen, Sparmaßnahmen durchzuführen, kann es zu einer Deflation kommen. Es wird weniger investiert und weniger gekauft. Bei einem gleichbleibenden Angebot sinkt die Nachfrage. Bei einer negativen Zukunftserwartung sind Verbraucher weniger bereit, Güter zu kaufen und die Nachfrage sinkt. Zudem sind Gründe für eine sinkende Nachfrage, Entlassungen und die Produktionseinschränkung.
  • Kreditdeflation: Die Schulden der Haushalte und Schuldner steigen, wenn der Geldwert steigt. Die typische Folge dessen ist die Überschuldung. Daraufhin werden auch weniger Kredite vergeben und die Geldmenge verringert sich.
  • Politische Ursachen: Kürzen Staaten ihre Ausgaben, sinkt die Nachfrage und es entsteht eine Erhöhung des Leitzinses. Dann verringert sich wiederum die Geldmenge und es werden weniger Investitionen getätigt.

 

Was sind die Folgen einer Deflation?

Viele Unternehmen müssen Mitarbeiter entlassen, weil die Nachfrage zu gering ist. Dadurch wird auch die Arbeitslosigkeit ansteigen, was dazu führt, dass Konsumenten weniger konsumieren können. Folglich sinkt die Nachfrage wieder und die Investitionen werden verschonen. Verringert sich der Konsum, werden auch weniger Steuern eingenommen. Es wird zu einer Wirtschaftskrise kommen, wenn man nicht Gegenmaßnahmen einsetzt. Es kann zu einer Depression kommen.

 

Welche Gegenmaßnahmen sind möglich?

Um eine Wirtschaftskrise zu verhindern, sind Maßnahmen zur Erhöhung der Nachfrage notwendig. Durch eine Niedrigzinspolitik kann eine Deflation vorgebeugt werden. Zudem können Steuersenkungen eingeführt werden. Außerdem sollte man Maßnahmen einführen, welche die Arbeitslosigkeit vorbeugen können. Die Zentralbanken können den Leitzins senken.

 

Deflation

 

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